KIÖR-BESTANDSAUFGABE

Vom 20. Juni bis 5. September 2021 zeigt der Kunstverein Wolfenbüttel im Rahmen der Ausstellung KIÖR-BESTANDSAUFGABE Kunstwerke und künstlerische Interventionen im innerst dtischen Raum von Christian Holl, Klaus Kleine, Stefanie Klingemann, Arne Rautenberg, Paloma Riewe, Volker Tiemann und Heiko Wommelsdorf. Die eingeladenen Künstlerinnen und Künstler haben sich auf ihren Streifzügen durch die historische Innenstadt inspirieren lassen und auf räumliche und architektonische Bedingungen künstlerisch reagiert.

Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Begleitprogramm begleitet

Hier finden Sie die Einladung und das Begleitheft für weitere Informationen:

Einladung

Aufzeichnung der Ausstellungseröffnung KIÖR-BESTANDSAUFGABE am Sonntag, den 20. Juni 2021 um 11.30 Uhr mit:

Günther Langer, 1. Vorsitzende Kunstverein Wolfenbüttel (Begrüßung)
Alexandra Hupp, Leitung Kulturbüro Stadt Wolfenbüttel (Grußwort Stadt Wolfenbüttel)
Stine Hollmann, Geschäftsführung Kunstverein Wolfenbüttel (Einführung)

 

Begleitheft

stationäre Vermittlung
An den Kunstwerken von Christian Holl, Klaus Kleine und Paloma Riewe sind Mittwochs von 16 bis 19 Uhr und Sonntags von 11 bis 15 Uhr KIÖR-Scouts vor Ort, die das Ausstellungsprojekt und die einzelnen Werke vermitteln.

Das Ausstellungs- und Vermittlungsprojekt KIÖR-BESTANDSAUFGBABE wird unterstützt von: Stadt Wolfenbüttel, Braunschweigische Sparkassenstiftung, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und unseren Spendern. Herzlichen Dank.

KURZVORSTELLUNG DER KÜNSTLERISCHEN BEITRÄGE

Die Verschränkung von Kunst und Alltag ist der künstlerischen Praxis Stefanie Klingemanns wesentlich. Ebenso weisen viele ihrer Arbeiten einen experimentell-forschenden Charakter innerhalb sozialer Räume auf. Aus ihren Beobachtungen, insbesondere aus dem „public space“, heraus, interveniert sie in diese R ume und ergänzt sie mit ihren Performances, Skulpturen, und interventionistischen Experimenten. Für -BESTANDSAUFGABE beschäftigt sich die Künstlerin mit dem Wolf als vermeintlichen Namensgeber der Stadt, als Sockelskulptur und als wahrhaftem Wesen in der Stadt Wolfenbüttel. Auch wenn Wolfenbüttels Stadtgeschichte nicht mit dem Wolf verbunden ist, wird dieses Tier als „Symbolfigur“ der Stadt wahrgenommen. Stefanie Klingemann ermöglicht eine besondere Perspektive auf die Beziehung zwischen Stadt und Wolf. Weitere Informationen unter: www.stefanieklingemann.de
In der Ansammlung der gegossenen Muschelstücke entsteht in dem Beitrag von Klaus Kleine „l’aplat“ (aus dem frz., zu deutsch: „gleichmäßiger Farbton / makellose Glätte“) nicht nur das Bild einer künstlichen Natur, sondern auch die Erinnerung an die kulturhistorische Symbolik der Muschel, die aufgrund von Form und Farbe als begehrenswertes Faszinosum zum wertvollen Luxusgut und Tauschmittel avancierte. So bezieht sich seine freistehende Installation vor dem Zeughaus auch auf das barocke Dekor der herzöglich geprägten Stadt Wolfenbüttel an und erinnert an prominente barocke Skulpturengruppen, wie z. B. den Trevibrunnen in Rom. Weitere Informationen auch unter: www.klauskleine.com
Das bildhauerische Interesse des Künstlers Volker Tiemann richtet sich in einer Werkreihe an ein Nachdenken über die Schwerkraft und die unterschiedlichen Zust nde von Gegenst nden in Zeit und Raum, die unsere Augen nicht festhalten (k nnen). Die Schwerkraft sieht er als eine Grundproblematik in der Bildhauerei. Die für die Ausstellung-BESTANDSAUFGABE angefertigte Arbeit beschreibt den theatralisch bildhaften Moment, in dem ein an eine Wand geworfener Stuhl an dieser zerbricht. Die Skulptur ist Teil einer Werkreihe von vermeintlich zerbrochenen Gegenständen. Hintergrund für diese Reihe ist ein Stück von Bob Dylan mit dem gleichlautenden Titel „Everything is broken“. Weitere Informationen unter: www.volker-tiemann.de
Paloma Riewe übersetzt Muster, Strukturen, Situationen unserer alltäglichen Wahrnehmung in räumliche Formen und skulpturale Orte, Momente, die eine entrückte Situation beschreiben. Nach einer längeren Erkundungstour durch und um die dem Kunstverein gegenüberliegende Hauptkirche Beatae Mariae, entwickelte die Künstlerin eine Skulptur in unmittelbarer Nähe zum Kirchengebäude. Die Grundidee basiert auf der Auseinandersetzung mit dem Thema Tod und Bestattung. Orte der letzten Ruhe werden und wurden in ihrer vielfältigen Form, kulturell verschieden definiert, die damit verbundenen Rituale und Bestattungsformen haben sich ebenso verändert und verändern sich auch weiter. Die Arbeit mit dem Titel „Stormy Weather” (Referenz ist der gleichnamige Songtitel, aus dem Jahr 1933, gesungen von Ethel Waters) soll ein Ort der Ruhe und des Innehaltens sein. Weitere Informationen unter: www.palomariewe.de
"Mir gefiel die Idee, dass Zukunft und Kunst eine Einheit in einem Wort bilden. Das ist auch ein utopischer Ansatz. Und mit UNSERER entwerfe ich die Idee eine Art kollektiver Einverleibung dieser Utopie. Auf der anderen Seite erinnert die Form der Gedenktafel an etwas Vergangenes = so, als w re die Utopie von Zukunft und Kunst l ngst tot und es würde auf diesem Wege noch einmal an sie erinnert werden. Diese beiden ambivalenten Züge der Arbeit erm glichen es den Betrachtenden (so meine Hoffnung) auf eine suggestive Art die (zukünftige) Kunst als etwas Schützenswertes wahrzunehmen." Zitat: Arne Rautenberg. Weitere Informationen unter: www.arnerautenberg.de
Auf einem städtischen Überschwemmungsgebiet neben dem Wasserturm am Rande des Parks befindet sich die mehrteilige Skulptur von Christian Holl. „AREA X“ scheint eine formale Weiterführung der auf dem Gelände liegenden Pappeln zu sein, welche auf der Überschwemmungswiese vor sich hin faulen. Im Umkreis der einem toten Baumstamm ähnelnden Skulptur liegen weitere gesteinsartige Gebilde verstreut. Die Betrachtung changiert zwischen gedanklicher Irritation, Verstörung, körperliche Befangenheit und Faszination und beginnt und/oder endet beim Titel: AREA X. Christian Holls junges künstlerisches Schaffen ist eine bildhauerische Auseinandersetzung mit subtilem Hochglanzdesign, Science-Fiction und Popkultur. Weitere Informationen unter: www.christianholl.de
In seinen minimalistischen Klangskulpturen, -installationen und -interventionen rückt Heiko Wommelsdorf alltägliche Gebrauchsgegenstände, wie Baueimer, Betonmischer oder im Ausstellungsraum vorgefundene technische Gegebenheiten, wie Luftschächte, Gegensprechanlagen, Hygrometer oder Neonröhren in den Fokus der Wahrnehmung. Es geht darum, weitestgehend kaum wahrgenommene räumliche Gegebenheiten, von denen wir in unserem Handeln abhängig sind, durch Klang erfahrbar zu machen. Für KIÖR-BESTANDSAUFGABE ist der Künstler auf die Suche nach dem infrastrukturellen Sound Wolfenbüttels gegangen. Gemessen und mit Aufklebern attestiert hat Heiko Wommeldorf das Ticken der Ampeln, das Brummen der Lüftungsanlagen, das Surren der Stromk sten und weitere Ger uscherzeuger im öffentlichen Raum. Die einzelnen markierten Geräte mit Messwerten sind der projekteigenen Stadtkarte zu entnehmen, die Sie an verschiedenen Stationen (u. a. im Kunstverein) erhalten können. Weitere Informationen unter: www.heikowommelsdorf.de

Begleitprogramm
Sonntag, 4.7.2021, 11:30 – 13 Uhr:

artisttalk 1*: Heiko Wommelsdorf im Gespräch mit Maria Conrad


Samstag, 24.7.2021, 11:30 – 18 Uhr:

generationsübergreifender Workshop Papier*, mit Lucila Pacheco-Dehne, Maja Zipf


Sonntag, 25.07.2021, 11:30 – 13 Uhr:

artisttalk 2*: Paloma Riewe und Ina Naumann-Seifert, Pfarrerin Kirchengemeinde St. Marien und St. Trinitatis im Gespräch mit Stine Hollmann
Kooperation: Kirchengemeinde St. Marien und St. Trinitatis
Ort: Kirchwiese an der Hauptkirche BMV


Samstag, 14.8.2021, 11:30 – 18 Uhr
generationsübergreifender Workshop Lehm*, mit Lucila Pacheco-Dehne, Maja Zipf

 

Sonntag, 15.8.2021, 11:30 – 13 Uhr
artisttalk 3*: Christian Holl und Klaus Kleine im Gespräch mit Stine Hollmann

 

Montag bis Freitag, 16.8.– 20.8.2021, je 10:30 – 13:30 Uhr
performative Auseinandersetzung mit KIÖR-BESTANDSAUFGABE*

offener Intensivtanzworkshop mit Lisa Haucke, mit öffentlicher Aufführung am Freitag, 20.8.2021 um 15 Uhr.
Treffpunkt: Kunstverein Wolfenbüttel, Zielgruppe: ab 14 Jahren
Anzahl der Teilnehmenden begrenzt*


Sonntag, 22.8.2021 11:30 – 13 Uhr
artisttalk 4*: Arne Rautenberg und Volker Tiemann im Gespräch


Dienstag, 24.8.2021, 18:30 – 20 Uhr
Vortrag*: „living the city. Eine Ausstellung über Städte, Menschen und Geschichten.“ von Prof. Tatjana Schneider Ph.D. M.Arch., Leiterin des Instituts für Geschichte und Theorie der Architektur und Stadt, TU Braunschweig

 

* Anmeldung erforderlich

wenn nicht anders angegeben:
Ort: Kunstverein Wolfenbüttel, Kulturhaus Prinzenpalais, Innenhof
Es gelten die aktuellen Corona-Bestimmungen.
Alle Angebote sind für die Teilnehmenden kostenlos.

Stadt Wolfenbüttel

Braunschweigische Sparkassenstiftung

Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur

Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz