Leonie Nagel
FAST STOP
Leonie Nagel (geb. 1992, Freiburg im Breisgau, DE) verfolgt eine künstlerische Strategie, die an eine von Ludwig Wittgenstein geprägte sprachphilosophische Tradition und Michel Foucaults Ordnung der Dinge anknüpft. Grundsätzlich geht es der Künstlerin darum, unsere Wissenssystematik, die auf Wissensmonopolen und dogmatischen Hierarchien aufbaut, zu dekonstruieren. Mit unterschiedlichen Medien wie Skulptur, Video, Druck und massenproduzierten Objekten aus dem Alltag erarbeitet Leonie Nagel Räume, welche koordinierende Ordnungen von Sprache und Dingen hinterfragen und ihre Herrschaft ins Wanken bringen wollen. Die einzelnen Objekte behandelt sie wie Orientierungspunkte in einem begehbaren Diagramm. Der Grundsatz ist dabei, dass Sprache unsere Welt konstruiert und damit Realitäten herstellt. Ergänzt werden diese Bild- und Raumfindungen von metaphorischen Erzählungen. In diesen selbst gebauten Universen werden konventionelle Zuordnungen von Zeichen und Bedeutung neu erfunden und eine Sammlung von Modulen für ein objektbasiertes Alphabet erstellt. Für die Ausstellung im Kunstverein Wolfenbüttel ist eine Annäherung an das Ordnungssystem Verkehr geplant.